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Referenzkunde Kroll Ranch | Von Pferdemist & Stroh zu wertvollen Naturdünge- und Einstreupellets



Steffen Kroll von der Kroll Ranch in Aldingen in Baden-Württemberg suchte lange nach einem weiteren Standbein für seinen Betrieb und wusste anfangs nicht, in welche Richtung es gehen sollte. Bei seinen Recherchen im Internet stieß er unter anderem auf die Möglichkeit der Pelletierung von Rohstoffen. Das Interesse war geweckt und daraus entwickelte sich die speziell auf seinen Betrieb zugeschnittene Idee, Pferdemist und Stroh zu pelletieren.


Pferde gibt es schon immer bei Familie Kroll. Die Großeltern Alfred und Martha bauten den Betrieb auf – einen klassischen Bauernhof mit ein paar Kühen, Schweinen, Geflügel und 2 Pferden. Als Vater Theo den Betrieb 1996 übernahm, bewirtschaftete er die Flächen weiter und gab die Tierhaltung mit Ausnahme der Pferde auf. Diese Sparte baute er im Laufe der Jahre entsprechend aus.

Abbildung 1: Steffen Kroll mit eines seiner Pferde auf seinem Betrieb


Heute fallen täglich auf der Ranch mit 50 Pensionspferden 2 bis 2,5 Tonnen Mist an, die bis dahin entweder auf Fremdflächen oder direkt in einer nahe gelegenen Biogasanlage mit Rücknahme des Gärrestes entsorgt wurden. „Ich konnte mir gut vorstellen, den Mist selbst zu veredeln, zu pelletieren und ihn als Naturdünger zu verkaufen. Als zweites hatte ich das Stroh im Visier, das bis dahin von einer anderen Firma bezogen wurde“, blickt der 30-jährige zurück. Er informierte sich eingehend und ging auf die Firma Ecokraft zu, um die konkreten Möglichkeiten für seine Ranch auszuloten. Nach gegenseitigen Betriebsbesuchen fiel die Entscheidung im Sommer 2022 zum Kauf der Pelletieranlage, die vielseitigen Möglichkeiten zur Pelletierung von unterschiedlichen Materialien bietet.

Abbildung 2: Ecokraft Pelletieranlage auf der Kroll Ranch


Die Kroll Ranch wird im Nebenerwerb geführt – seit 2016 als GbR von Vater Theo, Landwirt und Industriemechaniker, und Sohn Steffen, Industriekaufmann. „Ich bin mit Pferden aufgewachsen, sie sind schon immer Teil meines Lebens“, erzählt der Junior. Sein Vater und er spezialisierten sich auf die Pensionspferdehaltung und bauten nach und nach alle vorhandenen Betriebsgebäude für Pferde um. Aktuell bietet der Hof Platz für 50 Pferde, die von Eigentümer schwerpunktmäßig im Umkreis von 25 km eingestellt sind.


Nun gibt es ein völlig neues Standbein auf der Ranch. Im September 2022 ging die Pelletieranlage mit Stroh in Betrieb, seit heuer im März wird auch Pferdemist zum Naturdünger „Pflanzen Power“ verarbeitet. Dazu werden im Vorfeld die zwei rund 100 m3 großen Haufen, auf denen der Pferdemist am Betrieb gelagert wird, mehrmals umgeschichtet, um die Rotte-Phase zu beschleunigen. Nach vier bis sechs Wochen wird der Pferdemist mit dem Traktor in einem 40 m3-Abrollcontainer zu einer 8 km entfernten Biogasanlage transportiert, wo er mit deren Abwärme getrocknet wird. Nach zwei Wochen kommt 2 Tonnen trockenes Material zurück auf den Hof und wird direkt aus dem Container weiterverarbeitet.


Die Ecokraft-Anlage arbeitet in mehreren Schritten. 1. Station ist die Schneidmühle, die das Material auf 4 mm zerkleinert. In der Absauganlage folgt die Entstaubung, bevor es weitergeht mit dem Vorratsbehälter, der als Puffer zur Zwischenlagerung dient. Vor der Pelletierung wird Zeolith in Staubform zugemischt. Herzstück ist die Presse, die pro Stunde 250 kg Mist- bzw. 200 kg Strohpellets produziert. Anschließend werden vorhandene Feinanteile abgesiebt und abgesaugt, bevor die Pellets schließlich in die Big Bags wandern, wo sie 8 bis 10 Stunden abkühlen. Sie fassen 1,2 Tonnen Mist- und 750 kg Strohpellets.

Abbildung 3: Frische Pferdemist-Pellets, die als wertvoller Naturdünger verkauft werden


„Produziert wird so viel wie nötig und möglich ist. Dabei sind wir flexibel in der Produktion“, informiert der Unternehmer. Die Anlage läuft zwischen drei und 12 Stunden am Stück – je zur Hälfte mit Stroh und Mist – und wird von drei der insgesamt sieben beschäftigten Aushilfskräften bedient. Mist wird verarbeitet, wenn trockenes Material da ist, und Stroh kommt zwischendurch an die Reihe. Allerdings steht immer ein kleiner Vorrat von Strohpellets parat, denn pro Woche werden 1 bis 1,5 Tonnen für die Einstreu gebraucht. Vom anfallenden Pferdemist wird nicht die gesamte Menge pelletiert, sondern nur so viel, wie mit der Trocknung möglich ist. Der Rest geht noch weiterhin in die Biogasanlage.


Die benötigte Strohmenge wird von Ackerbaubetrieben im Umkreis von 7 bis 8 km zugekauft. Steffen Kroll schätzt die Vorteile der kleinen Stroh-Presslinge, die alle für den eigenen Betrieb bestimmt sind. Denn im Vergleich zur normalen Stroheinstreu punkten die Pellets mit deutlich geringerem Arbeitsaufwand. Sie sind platzsparend, viel saugfähiger und beugen Atemwegserkrankungen vor. „Und wir wissen genau, was drin ist und dass es aus der Region kommt“, ergänzt der Junior-Chef, der auch begrüßt, dass sich mit dem neuen System das Stallklima erheblich verbessert hat, was die Pferdebesitzer sehr positiv bewerten.

Abbildung 4: Strohpellets als ideales Einstreu für Pferde


Diese können auf der Kroll Ranch für ihre Pferde die passende Haltungsform auswählen: schöne und großzügige Offenställe mit Paddock und Weideanschluss in Gruppenhaltung, Paddockboxen mit externer Weide sowie ganzjährige Weide- oder Paddockhaltung. Es gibt die Möglichkeit, die Pferde als Selbstversorger oder in Vollpension bis hin zum Hufschmiedservice einzustellen. Neben sehr guten Ausreitmöglichkeiten durch Wald und Wiesen stehen ein großzügiger Reitplatz mit 25x50 Meter und Roundpen mit 20 Meter, einschließlich Flutlicht und automatischer Bewässerung, zur Verfügung.


Der einzigartige „Pflanzen Power“ wird durch die Zugabe von Zeolith aufgewertet. Das natürliche Mineral verbessert die Struktur und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, verbessert die Aufnahme der Nährstoffe und bindet Umweltgifte. Die Pferdemist-Pellets werden abgepackt in 2,75 kg Papiertüten, in den 3,5 kg Karton und den 20 kg Sack und ab Hof, auf Bauernmärkten und in Gartenmärkten der Region sowie im Direktvertrieb, z. B. an umliegende Kommunen, vermarktet. Der Bio-Dünger eignet sich für den Einsatz im Garten und auf dem Balkon – mit seiner langfristigen Nährstoffabgabe, seinem nachhaltigen Pflanzenwachstum und ohne Geruchsbelästigung.

Abbildung 5: Steffen Kroll mit seinem eigenen Produkt - hochwertige Naturdüngepellets aus Pferdemist


Bei all seinen Projekten hat der junge Unternehmer stets auch die Nachhaltigkeit im Blick. So wird der Pferdemist täglich auf dem Hof produziert. Bis auf die Misttrocknung auf einem Betrieb in geringer Entfernung passieren alle Produktionsschritte auf dem eigenen Betrieb. Die erzeugten Waren werden mit kurzen Transportwegen ab Hof bzw. in regionalen Märkten verkauft. Die Photovoltaikanlage produziert den gesamten Strom, der im Betrieb benötigt wird. Der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Abbilldung 5: Steffen Kroll mit seinem Vater und seinen eigenen Pflanzen Power Produkten aus Dünge- und Einstreupellets


Steffen Kroll ist zufrieden mit dem neuen Betriebszweig. „Die Anlage läuft so, wie sie soll“, fasst er zusammen und bekräftigt, dass die Betreuung seitens Herstellerfirma perfekt war. So wurde der Probelauf fachmännisch begleitet und der nachfolgende Service lässt keine Wünsche offen. Bei Fragen oder Problemen steht Ecokraft jederzeit zur Verfügung und bemüht sich um eine Lösung.

Für die Zukunft hat Steffen Kroll bereits eine Reihe weiterer Ideen im Kopf. So gibt es erste Anfänge für eine Lohnpelletierung von Stroh für Schweine- und Pferdebetriebe. Zudem kann er sich vorstellen, auch andere Materialien, z. B. Sägespäne, zu pelletieren. „Der Fokus liegt eindeutig auf Dünger und Stroh, aber mal schauen, was die Zukunft noch bringt“, meint der junge Mann mit einem Schmunzeln im Gesicht.


Zur Website von Kroll Ranch: www.krollranch-naturpellets.de


- Helga Gebendorf -

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